LITERATUR
Das Video-Seminar »Psychologie der Führung« von Prof. Dr. Niels Van Quaquebeke bei der »ZEIT Akademie« wäre eine eigene, ausführliche Rezension wert. Der Autor ist Psychologe und Professor für Leadership und Organizational Behavior an der Kühne Logistics University in Hamburg.
Das Online-Seminar führt Lernende in 14 Kapiteln strukturiert durch ein breites Spektrum an führungsrelevanten psychologischen Themen – etwa zur Führungsrolle, zu Persönlichkeit und Werten, zu Identität, zu Entscheidungen im Team oder Organisationskultur. Die Inhalte, die in den Videos (fast 9 ½ Stunden), im begleitenden Buch (176 Seiten) und in den Übungen und in der »Toolbox« aufbereitet sind, haben Hand und Fuß. Sie sind aktuell, wissenschaftlich sorgfältig begründet und zugleich praxisorientiert angelegt.
Niels Van Quaquebeke, der zum Thema »Respekt und Führung« promovierte, geht es darum, dass Personalführung sich den geführten Individuen, der Gestaltung tragfähiger Kooperationsbeziehungen und konstruktiver Entwicklung zuwendet. Der Untertitel des Begleitbuchs »Menschen verstehen. Menschen bewegen.« (Leseprobe der ZEIT-Akademie) kann als programmatische Kurzformel aufgefasst werden, was auch mit den vorgestellten »Tools« korrespondiert. Hier geht es u.a. um »Respektvoll Erkunden«, »Konstruktive Konfrontation«, »Wertschätzung« und darum, »Für andere und sich eine gute Balance finden«. Zur Fülle an inspirierenden inhaltlichen Impulsen für Führungskräfte gesellen sich Anregungen zur Selbsterkenntnis, darunter ein Persönlichkeitsfragebogen und ein Instrument zur Reflexion über Stereotype.
Mit dem Titel »Herausforderungen im Team beraten« widmet Niels Van Quaquebeke kollegialer Beratung in der »Toolbox« einen eigenen prominenten Platz. In einem 11-minütigen Video sowie im Begleitbuch erläutert er die Grundideen, die Prozessschritte und einige Beratungsmodule von kollegialer Beratung nach Dr. Kim-Oliver Tietze. Er empfiehlt kollegiale Beratung nachdrücklich als Instrument, mit dem sich Führungskräfte durch wechselseitige Beratung ihrer konkreten Praxis (weiter-) entwickeln.
Einleitend formuliert Niels Van Quaquebeke: »In psychosozialen Berufen, also bei Lehrern, Erziehern oder Psychotherapeuten, ist ein sich gegenseitiges Coachen in Bezug auf Arbeitsbelange längst die Norm. Dort wird es häufig ›Intervision‹ genannt. Diese steht im Gegensatz zur Supervision, bei der ein erfahrener Diskussionsleiter den Austausch und die Beratung führt. Bei der Intervision geht es um den Austausch und die Beratung im Team. In Organisationen hat sich dafür mittlerweile der Begriff der kollegialen Beratung etabliert. Kim-Oliver Tietze hat diesen geprägt und dazu einen eigenen Methodenkasten entwickelt.« Er resümiert am Ende seines Texts, dass es »permanent ums Lernen und um Hilfe zur Selbsthilfe [geht]. Dieses ist ein wunderbares Tool für Ihren Werkzeugkasten.«
Bildquellen: Buchcover des Begleitbuchs; Screenshots aus dem Lehrvideo »Toolbox: Kollegiale Beratung« in »Psychologie der Führung« der ZEIT-Akademie.
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