LITERATUR
30/01/2025
Erkenntnisse aus einer Dissertation von Hege Helliesen Hadland (2024).
Kollegiale Beratung (peer group supervision) ist ein wichtiges Instrument für die berufliche Entwicklung in helfenden Berufen. In ihrer Dissertation (2024) untersuchte Hege Helliesen Hadland, wie Gruppenprozesse in der kollegialen Beratung ablaufen, welche Herausforderungen sie bergen und welche Potenziale sie bieten.
Hadland definiert kollegiale Beratung als hierarchiefreien, dialogischen Austausch unter Therapeut:innen, um berufliche Unsicherheiten zu reflektieren und voneinander zu lernen. Die Gruppeninteraktionen spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie dienen sowohl als Lernplattform als auch als soziales und emotionales System.
Ihre Forschung konzentriert sich auf vier Gruppen aus der norwegischen Familienfürsorge, die kollegiale Beratung praktizieren. Mithilfe ethnografischer Feldforschung, teilnehmender Beobachtung, Konversationsanalyse und Gruppendiskussionen analysierte sie elf kollegiale Beratungsprozesse. Die Gruppen variierten in Zusammensetzung, Alter und Berufserfahrung.
Zentrale Erkenntnisse von Hadland (2024):
Hadland hebt hervor, dass kollegiale Beratung nicht nur ein Reflexionsraum, sondern auch ein Ort kultureller und emotionaler Herausforderungen ist. Ihr Erfolg hängt von einer offenen, reflexiven und unterstützenden Atmosphäre ab. Sie plädiert für eine stärkere Institutionalisierung und klare Strukturen, um das volle Potenzial dieser Praxis für die berufliche Weiterentwicklung zu nutzen.
Hadland, H. H. (2024). Exploring group processes in peer supervisory practice when systemic practitioners display vulnerability. Dissertation, University of Essex & Tavistock and Portman NHS Foundation Trust. https://repository.essex.ac.uk/39871/
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